Montag, 23. Januar 2012

Der Stromklau

Auf dem Bau geht gerne mal ein wenig robuster zu.
Der Hintergrund: Unser inoffzieller Bauführer und unsere kenntnisreiche Spürnase, mein Vater nämlich, gesellte sich heute zu seinem täglichen Überwachungsbesuch zu den Handwerkern unseres Rohbauers.

Durch ein Kabel, das von unserem Bauzähler, d.h. von unserem Stromkasten abging und in das übernächste Haus hineinführte, irritiert und in Alarmbereitschaft versetzt, verlangte unser Bauführer, nennen wir ihn Felix, Aufklärung im Hinblick auf die Frage, warum ein von uns bezahltes Stromkabel, das in einem von uns bezahlten Stromkasten steckte, von uns bezahlten Strom in ein fremdes Nachbarhaus transportiere.

Unsere Handwerker drucksten ein wenig herum, denn die Sache war ja klar: Stromklau! Oder bezahlter Stromklau?! :-) Uns zumidest hat der Rohbauer des Nachbarn keinen Strom abgekauft...

Wie hilfreich ist es da, einen wild entschlossenen und mutigen Papa zu haben. Kurzerhand nahm er sich der Sache an, marschierte zum Stromkasten, entfernte das kriminelle Kabel und nachdem es mit einem Ruck herausgezogen war, hörte nebenan die Kreissäge auf zu jammern.
Die bis dato noch kreissägenden Zimmersleute des Nachbarn zur Rede gestellt, ging das Drucksen dort weiter. Was soll man auch zu seiner Entschuldigung sagen, wenn man seines Nachbarn Strom klaut?
Doch, es gab eine Antwort, eine recht schlichte: Wir haben doch keinen Bauzähler! Dann müssen wir jetzt immer das Aggregat ranschleppen!
Mit dem Hinweis, dass der nächste Stromdiebstahl zu einer Anzeige führe, trollte sich unser Bauführer, zufrieden mit seinem Tagwerk und entschlossen jede andere Straftat, die zu Lasten des Portmonees seiner Tochter führen würde, zu vereiteln.

P.S. Der peinlich berührte Bauherr der Nachbarbaustelle wusste nichts von den Machenschaften seines Rohbauers und seiner Zimmerleute. Es gibt eben sonne und sonne :-)

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